Im Vorfeld der Koalitionsverhandlungen deutete Christian Brünner von der ÖVP eine mögliche Budgetaufstockung an, wobei diese mit organisatorischen Straffungen verbunden wäre. Dr. Martinek bestätigte, dass zusätzliche 30 Milliarden im Koalitionspapier verankert seien, jedoch mit Forderungen und Umgestaltungen. Kritische Themen wie das Aufgeben des Hochschulmonopols und die Umwandlung der Universität in eine betriebsähnliche Einrichtung bleiben unerwähnt. Trotz der Proteste erhielt das Wiener Juridicum zusätzliche Stellen und Lehrveranstaltungsstunden, dennoch bleibt die Benachteiligung großer Jus-Fakultäten bestehen. Nadja Khan-Lorenz diskutiert die Herausforderungen, die Juristinnen in der Ausübung gesellschaftlicher Macht haben, und betont die Notwendigkeit, Kompromisse bewusst einzugehen und sich regelmäßig zu hinterfragen. Die Diskussion im Arbeitskreis Jus soll Orientierung und Feedback bieten, um Heuchelei zu vermeiden und über die Rolle des Rechts in der Gesellschaft nachzudenken.
juridikum 3/1990, Thema: Freiheit & Demokratie, 1990, Heft 3, S. 9 - 10, recht & gesellschaft
Neuer Berufskodex Finanzierung ungeklärt
Psychotherapiegesetz
Das neue Psychotherapiegesetz, voraussichtlich am 6. Juni verabschiedet, öffnet den Beruf des Psychotherapeuten für Nicht-Ärzte. Dies löst ein langjähriges Privileg der Ärzteschaft ab und schließt eine Lücke in der psychotherapeutischen Versorgung. Es etabliert klare Ausbildungswege, um die Qualität zu gewährleisten und Missbrauch zu verhindern. Zugangskriterien werden diskutiert, wobei eine breitere Öffnung gegenüber früheren Entwürfen erwogen wird. Kosten und Ausbildungsinstitutionen bleiben unklar, während ein neu strukturierter Beirat die Entscheidungsfindung beeinflusst. Insgesamt markiert das Gesetz einen wichtigen Schritt, löst jedoch nicht alle Fragen bezüglich der psychotherapeutischen Versorgung.
Anfang, Monats, 6. Juni, Psychotherapiegesetz, Nationalrat, Berufsbezeichnung, Psychotherapeut, Ausbildung, Quellenberufe, Propädeutikum, Fachspezifikum, Stunden, Kosten, Auszubildende, Einrichtungen, Bundeskanzler, Psychotherapiebeirat, Sozialpartner, Ärztekammer, Gesamtlösung, psychosozialen Versorgung