Sexarbeit galt lange gesellschaftlich als verpönt und anrüchig. Obwohl es in den letzten Jahren kein generelles gesetzliches Verbot gegen die Ausübung von Sexarbeit in Österreich gab, klassifizierte der OGH „Prostitution“ jahrelang als sittenwidrig. Durch die Änderung dieser Judikaturlinie ist nun zu prüfen, ob eine Nebenbeschäftigung im Bereich der Sexarbeit einen Einfluss auf die in den jeweiligen Berufsgesetzen erforderte Vertrauenswürdigkeit der gesetzlich geregelten Gesundheitsberufe der Ärzt*in, der Musiktherapeut*in, der Gesundheitspsycholog*in bzw Klinischen Psycholog*in oder Psychotherapeut*in hat.
juridikum 1/2022, Thema: Klimagerechtigkeit – Bewegung im Recht, 2022, Heft 1, S. 53 - 64, recht & gesellschaft
Über die Zulässigkeit der Ausübung von Sexarbeit zeitgleich mit einem gesetzlich geregelten Gesundheitsberuf im psychosozialen Kontext
Nebenbeschäftigung, Sittenwidrigkeit, Unvereinbarkeit, Menschenrechte, Berufsangehörige der gesetzlich geregelten Gesundheitsberufe, Berufsausübung nach bestem Wissen und Gewissen, Rollenklarheit, § 138 Abs 1 dBGB, § 1 dProstG, § 768 ABGB aF, § 879 ABGB, § 871 ABGB, Art 8 EMRK, § 74 StGB, § 2 ÄrzteG 1998, § 4 ÄrzteG 1998, § 27 ÄrzteG 1998, § 59 ÄrzteG 1998, § 136 ÄrzteG 1998, § 142 ÄrzteG 1998, § 11a Ärztegesetz 1984, § 343 ASVG, § 12 MuthG, § 13 MuthG, § 17 MuthG, § 27 MuthG, § 16 Psychologengesetz 2013, § 18 Psychologengesetz 2013, § 21 Psychologengesetz 2013, § 25 Psychologengesetz 2013, § 27 Psychologengesetz 2013, § 30 Psychologengesetz 2013, § 32 Psychologengesetz 2013, § 11, Psychotherapiegesetz, § 14 Psychotherapiegesetz, § 17 Psychotherapiegesetz, § 18 DO
juridikum 1/2022, Thema: Klimagerechtigkeit – Bewegung im Recht, 2022, Heft 1, S. 23 - 32, recht & gesellschaft
Wenn das Smartphone der Kontrolle dient
Mit dem Fremdenrechtsänderungsgesetz 2018 schuf der österreichische Gesetzgeber die Möglichkeit, im Zuge des Asylverfahrens Datenträger von Asylsuchenden zum Zweck der Identitätsfeststellung sowie zum Ausforschen der Reiseroute auszuwerten. Der vorliegende Beitrag stellt die gesetzlichen Grundlagen vor, diskutiert deren politischen Entstehungszusammenhang und beleuchtet die grundrechtlichen und praktischen Probleme, die eine potentielle Umsetzung bis heute begleiten. Außerdem werden Erkenntnisse aus Deutschland vergleichend herangezogen – dort wird die Auswertung von Datenträgern bereits seit 2017 systematisch praktiziert.