Wien. (hö). In der Sonntagsausgabe des Kuriers erschien am 3. 6. auf Seite 18 folgende unscheinbare Meldung:
"16 Skinheads festgenommen - TUMULTE in der Wiener Innenstadt - Verunsichert waren zahlreiche Passanten Freitagabend in der Wiener Innenstadt, als eine Gruppe der gefürchteten Skinheads beim Schwedenplatz zu randalieren begann. Betrunken und grölend schlenderten die "Glatzköpfe" auf der Rotenturmstraße Richtung Stephansplatz, pöbelten Passanten an und teilten Ohrfeigen aus. Vor dem Stephansdom bereitete die Polizei, die rasch eingriff, dem Spuk ein Ende. 16 Randalierer im Alter von 18 bis 23 Jahren wurden wegen Störung der Ordnung festgenommen und angezeigt."
Klingt ja erstmal ziemlich logisch: Ein paar randalierende Schläger werden von der Polizei festgenommen und angezeigt. Nur: Fast alle der in diesem Artikel behaupteten oder suggerierten "Tatsachen" sind schlichtweg falsch. Im Einzelnen: 1. Lüge: Die 16 festgenommenen Personen waren weder "Skinheads" noch "Glatzköpfe" noch "Randalierer", sondern Antifaschistinnen. 2. Lüge: Es gab zur angegebenen Zeit keine "Tumulte" in der Wiener Innenstadt. 3. Lüge: Am Schwedenplatz wurde am Freitag nicht randaliert. 4. Lüge: Die Festgenommenen schlenderten nicht grölend zum Stephansplatz. 5. Lüge: Von den Festgenommenen wurden keine Passanten angepöbelt. 6. Lüge: Auf dem Weg vom Schwedenplatz zum Stephansplatz wurden von den Festgenommenen keine "Ohrfeigen ausgeteilt". 7. Lüge: Die Altersangabe der Festgenommenen ist anscheinend gewürfelt. 8. Lüge: "Ohrfeigen" laufen laut StGB unter "Körperverletzung" und haben absolut nichts mit einer "Störung der Ordnung" (VwStG) zu tun.
Fazit: Der Kurier lügt wie gedruckt!