Uni-Fraktionen

Wien. (Red.). Der Wahlkampf zu den kommenden Hochschülerschaftswahlen wurde im November durch eine von den TutorInnen veranstaltete Fraktionsvorstellung eingeleitet. Am Podium saßen VertreterInnen von AG, VSStÖ, KSV, MUKl DI RUI und Jes.
Nach der belanglosen Aufzählung der Mandatsstärke der AG - von Innsbruck bis Wien - seitens des AG-Mandatars Rainer Hazivar, wurden die ZuhörerInnen von Andrea Maier (VSStÖ) und Thomas Sperlich (KSV) wieder aus dem Schlaf gerissen. Maier punktete vor allem durch die farbige Schilderung des frauenfeindlichen Klimas an unserer Fakultät.
Der Vertreter der kommunistischen StudentInnen beeindruckte durch die Darlegung der Verfehltheit der AG-Politik und bot Alternativen an. (Basisarbeit statt Packelei in Gremien.) Nach dem Statement von Thomas Wagnsonner (MUKl DI RUI), der vor allem die Parteiunabhängigkeit seiner Fraktion hervorstrich, folgte der Höhepunkt des Abends.
Durch gekonnte aber ungewollte Selbstparodie landete Gernot Steier (Jes) einige Lacherfolge. Am Ende erregte er nur mehr Mitleid. Seiner Einladung ins Café Landtmann dürfte wohl trotzdem niemand gefolgt sein.
Für einige Peinlichkeiten sorgten auch die "netten Leute" von der AG: Nachdem Rainer Hazivar durch Fragen aus dem Publikum überfordert schien, sprang Markus Grober mehr oder weniger kurzfristig ein. Der sonnengebräunte, rhetorikkursgeschulte und ehemalige Jusstudent (seines Zeichens Chefideologe der AG) langweilte mit Gemeinplätzen. Schließlich musste er seine Wahlrede - unterbrochen durch laute Missfallenskundgebungen der ZuhörerInnen - vorzeitig beenden.
Vorwiegend Erstsemestrige, zu deren Information diese Veranstaltung hauptsächlich geplant war, kritisierten am Ende, dass die Vorträge zu wenig informativ gewesen wären. Weiters hätten die StudentInnenvertreter in altbewährter Politikermanier über weite Strecken konkrete Aussagen vermieden.
Diese Kritik scheint angesichts der ermüdenden Statements eines Hazivar oder Grober gerechtfertigt.
Resümierend muss gesagt werden, dass lediglich Sperlich, Maier und phasenweise auch Wagnsonner einen positiven Eindruck hinterließen. Der Rest stimmt eher traurig.