Das Mensch-Tier-Verhältnis erweist sich seit der Moderne nachhaltig durch die Degradierung von Tieren zu „Sachen“ geprägt. Diese Verdinglichung radikalisiert sich in der industrialisierten Lebensmittelproduktion, in der selbst der ökonomische Wert des einzelnen Tiers zu Gunsten der Beschleunigung des „Produktionszyklus“ verloren geht. Die Weiterentwicklung rechtlicher Tierschutzstandards zielt zwar zunehmend auf die Anerkennung eines Eigenwerts tierischer Lebewesen. Doch bleibt diese häufig auf Grundsatznormen beschränkt, die va durch weitreichende Ausnahmen in der Nutztierhaltung ausgehöhlt werden. Als Korrektiv gegenüber der massiven Instrumentalisierung von Tieren schlage ich den Rekurs auf die „Würde des Tiers“ als grundlegendes rechtsethisches Prinzip vor, die eine Analogie zur Menschenwürde enthält, ja deren notwendige systematische Ergänzung durch die Anerkennung des inhärenten Werts anderer Lebewesen gewährleistet. Aktuelle Herausforderungen fokussieren auch den Lebensraum der (bislang in Österreich vom Tierschutzrecht größtenteils nicht erfassten) Wildtiere und zielen auf die Kontextualisierung des Tierschutzes in globaler Verantwortung für Biodiversität und die gesamte Mitwelt.