Als Symbol für die Privilegien des motorisierten Individualverkehrs im öffentlichen Raum entstand in Wien die Initiative "Cabriobeet": ein komplett mit Erde gefülltes Cabrio, das zugelassen und mit Anrainerparkpickerl versehen als Kräuterbeet für die Nachbarschaft fungiert. Nachdem die Behörden eine permanente Fahrbereitschaft einforderten, wurde die Blumenerde vom Fahrersitz entfernt und ein Kräutertopf installiert. Das Schwesternprojekt "Cabriostrand", ein mit Sand gefülltes Cabrio, das als Sandkiste in den Grazer Parkspuren unterwegs ist, hatte es schwieriger: innerhalb kürzester Zeit wurde die Anrainerparkbewilligung entzogen. Das "Motiv des Gesetzgebers" für Ausnahmeregelungen zum Parkieren sei nicht für die Zweckentfremdung zur Sandkiste gedacht. Der vorliegende Beitrag soll einen praxisnahen Bericht über die Zweckentfremdung von Fahrzeugen zu medialen Werkzeugen der Verkehrswende darstellen.
Erfahrungsbericht aus der Parkspur