Rezension

Die Kluft zwischen Wohnbevölkerung und wahlberechtigtem Staatsvolk ist eine drängende Herausforderung für die österreichische Demokratie. Da ein Ausländerwahlrecht in weiter Ferne scheint, verschiebt sich der Blick auf das Staatsbürgerschaftsrecht. Mit ihrem Inklusionsprinzip des „citizenship stakeholders“ zeigen die Politikwissenschafter Gerd Valchars und Rainer Bauböck, dass Österreich seinen Wandel zur Migrationsgesellschaft im Staatsbürgerschaftsgesetz noch nicht nachvollzogen hat. Das veranschaulichen die Autoren an den hohen Hürden beim Zugang zur Staatsbürgerschaft und an der restriktiven Haltung zur Mehrfachstaatsbürgerschaft. Mit vielen empirischen Erkenntnissen und einem bemerkenswert guten Rechtsverständnis bietet die Monografie einem breiten Publikum eine kurzweilige Lektüre.