Ein sprachlicher Blick auf das AbAG 2023

Gleichgeschlechtliche Paare und Regenbogenfamilien hatten in den letzten Jahren gleich mehrere Gründe zumFeiern: Zahlreiche Neuerungen des österreichischen Familienrechts brachten Gleichstellung im Bereich der Ehe und mit dem am 1. Jänner 2024 in Kraft getretenen Abstammungsrechts-Anpassungsgesetz (AbAG) wurde die Diskriminierung von lesbischen Müttern in Bezug auf dieAnerkennung ihrer ex lege Elternschaft als„andererElternteil” im österreichischen Recht beseitigt.Doch diese erfreulichen Änderungenerfolgten nur formal durch Entschluss der Legislative, faktisch handelt es sich umeineerzwungene Reaktion der Gesetzgeberin auf gleich mehrere Erkenntnisse des VfGH, der ua § 44 ABGB aF und § 144 ABGB aF aufgrund festgestellter Verfassungswidrigkeit aufhob. Der vorliegende Beitrag analysiert das AbAGinsbesondere aus sprachlicher Sicht, widmet sich der Frage, welches Bild über gleichgeschlechtliche Paare und Regenbogenfamilienden vorgenommenen Formulierungen zugrunde liegt und erwägt Alternativen für eine inklusive Gesetzgebung.